Nicht-pharmakologische Interventionen gewinnen zunehmend an Bedeutung, und eine Studie hat die Wirksamkeit verschiedener Ansätze untersucht.
Überblick der Studie:
In einer umfassenden Meta-Analyse unter der Leitung von Bar Lambez und Kollegen wurden die Auswirkungen nicht-pharmakologischer Interventionen auf kognitive Schwierigkeiten bei ADHS untersucht. Dabei wurden neuropsychologische Effekte von Studien zwischen 1980 und 2017 analysiert, um herauszufinden, welche Interventionen bei ADHS die größten Verbesserungen erzielen.
Methodik:
Die Autoren untersuchten 18 qualifizierte Studien mit insgesamt vier Kategorien von Interventionen: Neurofeedback, kognitive Verhaltenstherapie (KVT), kognitives Training und körperliche Übungen. Die Auswahlkriterien waren streng, und nur Studien mit objektiven kognitiven Messungen, klar definierten Diagnosen und Kontrollgruppen wurden berücksichtigt.
Ergebnisse:
- Überlegene Wirksamkeit körperlicher Übungen: Die höchste Effektstärke wurde bei körperlichen Übungen festgestellt (Morris d = 0,93), was darauf hindeutet, dass Sport am effektivsten ist, um kognitive Schwierigkeiten bei ADHS zu reduzieren. Zu den Verbesserungen gehörten eine erhöhte Aufmerksamkeit, bessere Hemmung und gesteigerte Flexibilität.
- Psychotherapie im Vergleich: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) erzielte ebenfalls eine signifikante Verbesserung der kognitiven Symptome (Morris d = 0,70), konnte jedoch nicht mit der Effektstärke körperlicher Übungen mithalten.
- Andere Interventionen: Neurofeedback (Morris d = 0,61) und kognitives Training (Morris d = 0,45) hatten ebenfalls positive, wenn auch geringere Auswirkungen auf kognitive Funktionen.
Qualität der Studie:
Die Studie wurde nach den Richtlinien des Cochrane-Risiko-für-Bias-Instruments und des NIH-Qualitätsbewertungstools durchgeführt. Die eingeschlossenen Studien wurden sorgfältig anhand strenger Kriterien ausgewählt, um ein hohes Maß an Validität und wissenschaftlicher Genauigkeit zu gewährleisten. Eine Einschränkung war die relativ kleine Anzahl der Studien, was eine weitere Forschung in diesem Bereich erforderlich macht.
Fazit:
Diese Meta-Analyse liefert klare Hinweise darauf, dass körperliche Übungen als ergänzende oder alternative Behandlung für ADHS kognitive Symptome effektiver lindern als Psychotherapie. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, sollten körperliche Aktivitäten wie Mannschaftssportarten oder Aerobic als wichtiger Bestandteil des Behandlungsplans für ADHS in Betracht gezogen werden. Sie bieten ein hohes Potenzial, kognitive Defizite zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
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