In seinem Artikel in den Swiss Archives of Neurology and Psychiatry liefert Heiner Lachenmeier, ein Schweizer Psychiater und Psychotherapeut, der selbst von ADHS betroffen ist, faszinierende Einblicke in das Selbstwertgefühl von Erwachsenen mit ADHS. Seine eigene Erfahrung mit ADHS verleiht dem Thema eine besonders authentische und tiefgründige Perspektive.
Besonders erwähnenswert finde ich Lachenmeiers Erklärung des negativen Hyperfokus. Er beschreibt, wie Menschen mit ADHS dazu neigen, sich auf negative Aspekte zu konzentrieren, was zu einer übermäßigen und oft schädlichen Selbstkritik führen kann. Diese detaillierte Betrachtung hilft, die emotionale Dynamik hinter ADHS besser zu verstehen.
Darüber hinaus erläutert Lachenmeier zwei zentrale Modelle im Umgang mit ADHS: das Filtermodell und das Steuerungsmodell. Diese Modelle sind entscheidend für das Verständnis, wie ADHS die Informationsverarbeitung und die Aufmerksamkeitssteuerung beeinflusst.
Ich halte diesen Artikel für besonders wertvoll, da er es schafft, komplexe Zusammenhänge anschaulich zu machen. Er bietet nicht nur Menschen mit ADHS, sondern auch deren Angehörigen wichtige Einsichten und praktische Ansätze im Umgang mit der Erkrankung.
Über seine Modelle spricht Lachenmeier auch immer wieder in seinen Vorträgen, welche ebenfalls sehr empfehlenswert sind.