Autismus und ADHS: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

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Es ist wichtig anzumerken, dass sowohl Autismus als auch ADHS Spektrum-Störungen sind, was bedeutet, dass sie sich von Person zu Person
in der Ausprägung und Schwere
der Symptome unterscheiden können

ADHS20+ (Zeitschrift)

Was ist ADHS? ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und beschreibt eine Verhaltensstörung, die bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durch Auffälligkeiten in den drei Kernbereichen “Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen”, “Impulsivität” und “körperliche Unruhe” (Hyperaktivität) gekennzeichnet ist. Bei vielen Erwachsenen äußert sich die motorische Hyperaktivität intern, in einem ständigen inneren Getriebensein. Einige beschreiben es als “Mein Gehirn steht nie still. Es dreht sich immer.”

Was ist Autismus? Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich durch Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, Kommunikation und oft durch stereotype Verhaltensmuster auszeichnet. Menschen mit Autismus können besondere Interessen und Wahrnehmungsunterschiede haben. Die Ausprägung variiert von leicht bis schwer und beeinflusst die Art und Weise, wie Betroffene die Welt wahrnehmen, verstehen und mit ihr interagieren.

Gemeinsamkeiten zwischen ADS/ADHS und Autismus

  • Früher Beginn und genetische Prädisposition: Beide Störungen haben ihren Ursprung in der frühen Kindheit und sind stark genetisch bedingt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen sowohl ADS/ADHS als auch Autismus haben, wobei die Kombination von ADS/ADHS und Autismus weniger häufig vorkommt.
  • Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeit und Impulsivität: Sowohl Menschen mit ADS/ADHS als auch Autismus können Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren und impulsives Verhalten zu kontrollieren. Diese Schwierigkeiten können sich auf schulische Leistungen, Arbeitsverhalten und zwischenmenschliche Beziehungen auswirken.

Unterschiede zwischen ADS/ADHS und Autismus

  • Kernsymptome: Die Kernsymptome unterscheiden sich erheblich. Bei Autismus stehen Schwierigkeiten in den Bereichen soziale Interaktion, Kommunikation und stereotype Verhaltensmuster im Vordergrund. Im Gegensatz dazu sind die Kernsymptome von ADS/ADHS eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität.
  • Soziale Interaktion: Beide Gruppen können Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion haben, jedoch äußern sich diese auf unterschiedliche Weisen. Autistische Personen können Schwierigkeiten haben, soziale Normen und nonverbale Signale zu verstehen oder eine eingeschränkte “Theory of Mind” zu haben. Menschen mit ADS/ADHS neigen eher dazu, impulsives oder zu energiegeladenes Verhalten in sozialen Situationen zu zeigen, obwohl sie soziale Normen tendenziell gut verstehen.
  • Interessen und Hobbys: Menschen mit Autismus zeigen oft ein begrenztes, stark fokussiertes Interesse an bestimmten Themen, während Menschen mit ADS/ADHS möglicherweise eine breitere Palette von Interessen haben, die sich im Laufe der Zeit ändern können.
  • Hyperaktivität: ADS/ADHS geht oft mit innerer und äußerer Unruhe einher, während autistische Menschen dies möglicherweise nicht zeigen. Autistische Menschen haben möglicherweise Schwierigkeiten mit wiederholten Bewegungen oder Handlungen (stereotypen Verhaltensmustern).
  • Reizempfindlichkeit: Beide Gruppen können unterschiedliche sensorische Empfindlichkeiten gegenüber Umgebungsreizen aufweisen. Dies kann dazu führen, dass alltägliche Reize wie Geräusche, Berührungen oder Licht als überwältigend oder unangenehm empfunden werden.

Fazit Es ist wichtig zu verstehen, dass sowohl Autismus als auch ADS/ADHS Spektrum-Störungen sind, was bedeutet, dass sich die Symptome von Person zu Person erheblich unterscheiden können. Eine genaue Diagnose erfordert eine umfassende Beurteilung durch Fachkräfte im Bereich der Psychologie oder Psychiatrie.

Um Menschen mit Autismus und/oder ADS/ADHS zu unterstützen, ist eine individuelle Herangehensweise erforderlich. Ziel ist es, ihre Stärken zu fördern, mit ihren Herausforderungen umzugehen und ihnen ein unterstützendes Umfeld zu bieten, das ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt.

Insgesamt teilen Autismus und ADS/ADHS einige Gemeinsamkeiten, aber haben auch klare Unterschiede in Bezug auf ihre Kernsymptome und Ausprägungen. Ein besseres Verständnis dieser Unterschiede und Gemeinsamkeiten kann dazu beitragen, die Betroffenen angemessen zu unterstützen und die richtige Behandlung und Intervention zu gewährleisten.

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